Stuttgart lebt von den Menschen, die sich in der Stadt engagieren und sie nach ihren Vorstellungen zu einem besseren Ort machen.
Wir unterstützen den Gedanken von freiwilligen sozialen und ökologischen Projekten und möchten alle ermutigen, sich auch ehrenamtlich am Stadtleben zu beteiligen. Heute stellen wir euch die Kampagne
Stadtradeln vor: Ein Projekt auf dem Weg zur klima- und fahrradfreundlichen Kommune, bei dem jeder Kilometer zählt.
Feierabendverkehr. Auf den Radwegen treffen sich Rennräder, Mountainbikes und Pedelecs, die ihre Besitzer:innen stressfrei ins wohlverdiente Wochenende befördern. Durch die radorientierte Verkehrsführung ist die abendliche Tour angenehm, Feinstaub gehört der Vergangenheit an. Wenn es nach der Kampagne
Stadtradeln ginge, sähe so unsere Kommune der Zukunft aus.
Klimaschutz? Challenge Accepted!
Unsere Innenstädte müssen klima- und fahrradfreundlicher werden, soviel ist sicher. Um diesen Plan in die Tat umzusetzen, startete das Klima-Bündnis (weltweit das größte Klimaschutz-Städtenetzwerk) 2012 eine internationale Kampagne. Beim sogenannten Stadtradeln werden Kommunen zum Schauplatz eines sportlichen Wettbewerbs, der neben Klimaschutz auch Radverkehrsförderung in den Mittelpunkt stellt. Das Prinzip ist simpel und effektiv. Zwischen Mai und September wählen teilnehmende Kommunen 21 Tage aus, an denen ihre Bürger:innen Verbrennungsmotoren gegen Räder eintauschen. Egal ob als Büromannschaft, Freundeskreis oder bunt zusammengewürfeltes Team – jeder Kilometer zählt und wird per App oder auf der Website erfasst.
Bye Bye CO₂
Ziemlich raffiniert: Stadtradeln holt auch Kommunalpolitiker aus ihren Sitzungssälen, um mit gutem Beispiel voranzugehen und als Entscheidungsträger:innen selbst zu testen, wie fahrradfreundlich die eigene Kommune wirklich ist. So finden Verkehrshindernisse den direkten Weg auf die nächste Sitzungsagenda. Nach Ablauf der 21 Tage kann jede Kommune ihre Top-Teams auszeichnen, auf die Sieger:innen der Gesamtwertung warten sportive Preise. Urkunden und Siegertreppchen sind allerdings nur ein netter Nebeneffekt. Stadtradeln strebt nachhaltige Veränderung an, gesellschaftlich wie politisch: „Das Stadtradeln ist eine großartige Gelegenheit, die aktuelle Fahrradeuphorie zu nutzen und noch mehr Menschen langfristig zu überzeugten Alltagsradler:innen zu machen“, erklärt André Muno von der Projektleitung Stadtradeln. „Wir freuen uns daher, dass immer mehr und insbesondere auch internationale Kommunen an der Kampagne teilnehmen.“ 2021 schnuppert das Stadtradeln globale Luft, erstmals gehen auch Teams aus den USA und Dänemark an den Start.
Eine gute Bilanz
Die Erfolge vom Stadtradeln können sich sehen lassen. 2020 war ein Rekordjahr für die Kampagne. 1.482 Kommunen notierten zusammen 115 Millionen Kilometer in die Tracking-Tabellen und vermieden damit knapp 17.000 Tonnen CO₂ im Vergleich zur Autofahrt. Erfolg genießen und zurücklehnen? Beim Stadtradeln freut man sich zwar über die gute Bilanz, allerdings überwiegt eine „Jetzt erst recht“-Mentalität. „Ich wünsche mir, dass diese lösungsorientierte Herangehensweise auch weiterhin an den Tag gelegt wird. Denn ein nachhaltiger Zuwachs des Radverkehrsanteils lässt sich nur mit einer gut ausgebauten Radinfrastruktur sichern“, meint André Muno.
Auch im Kessel wird gesammelt
Zwar konnte sich Stuttgart 2020 über einen Teilnehmerrekord und 894.113 geradelte Kilometer freuen, für das Baden-Württembergische Siegertreppchen hat es damit noch nicht gereicht. Das soll sich nun ändern, für dieses Jahr sind mehr als 360 Teams gemeldet, unter anderem auch eines der SSB. Motiviert durch das betriebsinterne Programm für körperliches Wohlbefinden hat sich eine Mannschaft aus Mitarbeiter:innen verschiedener Abteilungen zusammengefunden. 21 Tage lang wird die Radel-Crew den Arbeitsweg und ihre Freizeitstrecken verstärkt mit dem Fahrrad zurücklegen. Vom 20. Juni bis zum 10. Juli 2021 nehmen die Rad-Teams aus Stuttgart am Stadtradeln teil. Spontan Lust auf die Challenge? Wer mitmachen will, kann sich und sein Team unter
https://www.stadtradeln.de/stuttgart registrieren. E-Bikes sind übrigens auch erlaubt.
Fotografie: Laura Nickel