Hinter dir schließt sich die gelbe Stadtbahn-Tür – Mittwochabend, achtzehnuhrdeißig. Kopfhörer raus, press Play, ein chilliger Beat von Dexter auf den Ohren. Und dann fährst du los. Mal Viererplatz, mal Zweiersitz. Mal im Zahnrad, mal im Untergrund. Mal Kesselblick, mal Altbaucharme. Hin und wieder kreuzen sich deine Wege, du fährst berghoch und die Skater rollen bergab. Wieder angekommen im Kessel, beim Stadtpalais brennt noch Licht. Im Stadtkern ist es schon dunkel – gelb auf hellgrau, Transportmittelwechsel am Züblinparkhaus. Ab zum Killesberg, dann U5 Richtung Panorama. Bei der Weinsteige blickst du aus dem Fenster und 14 Sekunden fühlen sich fast unendlich an. Es wird schon wieder langsam hell. Kurz vor Sonnenaufgang liegt dir die Stadt zu Füßen, Stuttgart gehört Dir!
Perspektivenwechsel
Ein Drohnenflug als Liebeserklärung: Im Zuge der Kampagne „SSB für Dich“ ist ein Kampagnenfilm entstanden, der Verbindungen innerhalb Stuttgarts in den Fokus nimmt. Orte mit Menschen, Menschen mit Erlebnissen, Erlebnisse mit Erinnerungen. In diesem Netz an Connections wirkt die SSB als verbindendes Element, deren Infrastruktur das alles möglich macht. Um diese Verknüpfungspunkte in Form eines Perspektivenwechsels audiovisuell darzustellen, waren Daniel und André von
thedrone.studio für uns im Einsatz. Zweieinhalb Tage lang haben die Drohnen-Piloten von Weinsteige bis Killesberg den Überblick über die Stadt behalten.
Wieso beim Dreh jeder Millimeter gezählt hat, über welchen Schockmoment die Crew heute lacht und was eigentlich A$AP Rocky mit dem Kampagnenvideo zu tun hat, erklärt der Regisseur
Samuel Kurz.
Von Millimeter zu Millimeter
„Von der ersten Idee über das Locationscouting bis zum letzten Schnitt hat die Kampagnenproduktion bestimmt zwei Monate gedauert.“, erinnert sich Samuel Kurz, der beim Kampagnenvideo für das Feinkonzept, die Regie am Set, den Schnitt und die Nachbearbeitung zuständig war. Und auch wenn das Video letztendlich „nur“ 56 Sekunden dauert, waren die Timings eine besondere Herausforderung für den aufstrebenden Jungregisseur: „Beim Dreh war jede einzelne Bewegung geplant. Da war nichts spontan. Normalerweise drehe ich auch Musikvideos, bei denen vieles improvisiert und aus der Situation heraus entsteht. Da wir beim Kampagnenvideodreh aber mit Drohenshots gearbeitet haben, musste die Kamera die Bewegung im genau richtigen Zeitpunkt einfassen, sonst hätte das nicht funktioniert. So war die Challenge für die Skater beispielsweise auch, metergenau zu fahren. Und bei der steilen Straße an der Weinsteige war das gar nicht so einfach.“
Beats by Dexter
Auch wenn die Aufnahmen von thedrone.studio das Kampagnenvideo unverwechselbar machen, ist auch der Sound ein Unikat. Die Beats stammen vom Stuttgarter Producer
Dexter, dessen Tonstudio die Zuschauer:innen im Video einen kurzen Besuch abstatten. Das exklusiv produziertes Audio in Kombination mit "unsichtbaren" Schnitten ist alles andere als zufällig entstanden: „Während der Konzeption hatte ich direkt das Musikvideo von A$AP Rockys
"A$AP Forever" im Kopf“, verrät Samuel. „Da fährt die Kamera immer 180 Grad um die Darsteller:innen und verschwindet dann wieder im Boden. Technisch ist das zwar gar nicht so aufwändig, macht aber einen unverwechselbaren Eindruck. Und genau den wollten wir auch im Kampagnenvideo rüberbringen – wir wollen auch 18-jährige Skategirls abholen.“
Da, wo’s ein bisschen gefährlich ist
Minusgrade, strenge Timings, Abendstimmung und Drohnenaufnahmen – ein entspannter Filmdreh sieht wohl anders aus. Doch auch wenn vom Produktionsteam viel gefordert wurde, können die Beteiligten heute gemeinsam über einprägsame Momente schmunzeln. „Einmal ist unsere Drohne abgestürzt“, sagt Samuel. „Bei -2 Grad waren die Akkus direkt leer, die Drohne ist zur Seite gekippt und auf den Kopf gefallen. Schockmoment für alle. Tatsächlich war dann aber nur ein Sender kaputt und nach kurzer Zeit haben wir schon wieder über den Vorfall gelacht.“ Abgeschreckt hat Samuel die Arbeit mit den Drohnenshots nicht – ganz im Gegenteil. Sein persönliches Highlight hatte der Regisseur beim Tunnelflug an der Weinsteige, hier sieht Samuel auch Wiederholungsbedarf: „Richtig cool, dass uns die SSB diesen Tunnel-Drohnenflug ermöglicht hat. Auch in Zukunft würde ich gerne nochmal eine Drohne an einem Ort fliegen lassen, wo es ein bisschen gefährlich ist.“
Fotografien von
Saeed Kakavand