Katja Wanke
03.08.2022

Wunderkind: Sm1ley

Jeden Monat stellen wir euch Stuttgarter:innen vor, die mit mindestens einer Fähigkeit herausragend sind und von denen ihr in Zukunft noch viel hören werdet – ach ja, und nett sind sie übrigens auch!
Miguel ist ein facettenreiches Energiebündel. Zwischen BMX-Contents, Werbeproduktionen mit seinen Sponsoren und Rap-Gigs könnte man meinen, wir hätten den jungen Stuttgarter bereits an das Jet Set Life verloren. Aber ganz im Gegenteil: Trotz erfolgreicher Sportlerkarriere ist Sm1ley – selbstverständlich abseits vom BMX-Court – am Boden geblieben und steht darauf, sich regelmäßig neu zu erfinden und herauszufordern. Er verrät uns, wieso Social Media heute essenziell für Sportler:innen ist, welches bekannte Stadtgesicht er gerne als Headliner auf seinem ganz persönlichen Festival sehen würde und was es eigentlich mit seinem Künstlernamen Sm1ley auf sich hat. Erzähl uns was über dich, Sm1ley!
Name Sm1ley (Miguel Smajli)
Geburtsjahr 1997
Geburtsort Böblingen
Wohnort Goldberg
Worin bist du besonders gut?
Ich selbst zu sein.
Wie motivierst du dich?  
Ich habe schon immer sehr viel Empathie für Leute, die mir was bedeuten, verspürt. Jeder Tag, an dem ich sehe, dass sie noch nicht ihr bestes Leben leben, motiviert mich, härter zu arbeiten. Ich will, dass die Leute, die mir soviel Liebe gegeben haben, wie Könige und Königinnen leben.
Was macht dir Angst?    
Ich mir selbst, zu oft ohne Grund.
Beschreib mal deinen Style in 3 Worten:
Der süßeste Gangster.
Wo fühlst du dich in Stuttgart am wohlsten?
Ich verbringe viel Zeit in Stuttgart und fühle mich wirklich an jeder Ecke wohl, aber am meisten zuhause fühle ich mich am Feuersee, wo auch der kunstform BMX Shop located ist.
Hast du eine Lieblings Bus-oder Stadtbahnlinie?
Die SSB geht ab!
Dein Lieblingsfilm?
Da gibt's echt viele. Da ich auch lange Zeit selbst Theater gespielt habe, bin ich für Filme leicht zu begeistern, aber ich würde sagen, rein von den Vibes muss es Scarface sein.
Wie erklärst du einem Alien, was du beruflich machst? 
Ich mach einen 50-50 Grind im Ufo.
Real Talk: Wieso nennst du dich selbst Sm1ley?
Darauf gibt's eine ganz einfache Antwort. Mein Nachname ist Smajli (Smiley) und seit ich mich erinnern kann, nennt mich einfach jeder so. Das i habe ich zur 1 gemacht, um den Künstlernamen etwas besonderer zu machen, hat keine besondere Bedeutung.
Wer oder was hat dich für den Start deiner BMX-Karriere inspiriert?
Auch hier gibt’s eine einfache Antwort. Ich war als Kind mal an meinem zehnten Geburtstag oder so bei uns in der Stadt und da fand ein BMX Contest statt. Ich fand das übertrieben sick, da ich eh nie still sitzen konnte und hab meine Eltern solange therapiert, bis ich dann circa ein Jahr später mein erstes BMX bekommen habe.
Und wie war das bei der Musik? Hast du musikalische Vorbilder? 
Die Liebe zur Musik habe ich tatsächlich durchs BMX Fahren entwickelt, da ich schnell gemerkt habe, dass mich die richtige Musik extrem pushen kann, in meinem Fall war das HipHop. Und dann habe ich angefangen, mich intensiv damit zu beschäftigen. Damals war der ganze WestCoast Stuff in meiner Gegend cool, ich habe sehr viel Ice Cube und Tupac gehört, aber dann auch Eminem usw. Punchlines, über die man zweimal nachdenken musste, haben mich genauso wie die Flows übertrieben gekickt und ich habe mit zwölf schon meine ersten Lyrics geschrieben.
Wer dich auf Instagram verfolgt kann sehen, dass du viel aus Stuttgart rauskommst. Wieso bist du so viel unterwegs?
Ich kann mich selbst, wofür ich extrem dankbar bin, BMX Pro nennen und bin daher auf sehr vielen Contests und Trips, auf denen wir Videos drehen, unterwegs. Das ganze Reisen hat bei mir mit 15 durch meinen ersten Sponsor (kunstform BMX Shop) angefangen und seitdem lebe ich das Jetset Life haha. Jetzt nach Corona geht’s auch endlich wieder weiter.
Du darfst dir dein ganz persönliches Festival Line-up zusammenstellen. Wer sind die drei Headliner?
CK Young, Joe Rida und Sm1ley.
Hirn aus, Kreativität an und einfach machen – kannst du besser beim Musikproduzieren oder beim BMX-Fahren abschalten?
Tatsächlich beim Musik machen. Da kann ich mich komplett in das Gefühl, in dem ich mich gerade befinde, fallen lassen und einfach die Gedanken laufen lassen. BMX Fahren hingegen macht mich zwar übertrieben glücklich, aber der Kopf schaltet nie ab, da ich immer fokussiert sein muss, um mich nicht zu verletzen.
Wie wichtig ist Social Media für Sportler:innen?
Heutzutage (leider) sehr wichtig. Generell braucht man, um vom Sport leben zu können, Sponsoren. Und die kriegt man inzwischen fast nur noch, wenn es sich für diese zahlenmässig rentiert. Durch Social Media wird man halt gesehen. Alles andere passiert eigentlich außerhalb der sozialen Medien und ich finde, es bringt einen auf lange Sicht weiter, wenn man im Real Life Spaß am Sport hat und Zeit mit seinen Freunden verbringt, als wenn man nur für Social Media Content produziert.
Auf welche Projekte freust du dich in der zweiten Jahreshälfte am meisten?
Ich werde jetzt noch ein paar Songs releasen und dann an meinem Mixtape arbeiten, das im Januar droppen soll. Darauf freue ich mich schon sehr, weil ich viele Ideen und Gedanken habe, die raus müssen. Das Tape wird ein tieferer Einblick in die Welt von Sm1ley sein. Ein anderes Projekt ist mein eigener, kleiner Skatepark, den ich vom kunstform BMX Shop bekomme, an dem ich dieses Jahr hoffentlich noch viel Zeit verbringen werde. Ach ja, ein Vans Trip ist auch noch geplant. Ihr merkt, der Kalender ist voll…
Was macht Sm1ley, wenn er einen schlechten Tag hat?
Mit Caner abi spazieren gehen. :)
Fotografien von Saeed Kakavand

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